Auch wenn über die Brennnessel schon so viele Seiten beschrieben wurden und fast jede Gartenfrau etwas über die Vorteile dieses „Unkrautes“ weiß, lohnt es sich immer wieder, mehr darüber zu erfahren, denn sie ist eine Schatztruhe für Kraft und Gesundheit. Das Wort „Unkraut“ passt bei der guten Brennnessel ja noch am ehesten, denn wie viele Kindertränen bringen die glasartigen Brennhaare hervor, wenn bei der kleinsten Berührung wie kleine Injektionsnadeln schlangen- und bienengiftähnliche Proteine, Histamine und Ameisensäure unter die Haut gespritzt werden! Doch „Ubi malum, ibi remedum!“ – wie schon der Arzt Paracelsus sagte – „Wo das Leiden, dort das Heilmittel!“. Denn häufig wachsen in unmittelbarer Nähe der Brennnessel auch die Taubnessel, der Ampfer oder der Gute Heinrich. Ein Blatt dieser Kräuter zwischen den Fingern zerknüllt und auf die schmerzende stelle aufgetrage,n bringt wohltuende Linderung!
Die Brennessel im Garten
Dass die Brennnessel hervorragend in der Küche anstelle von Spinat verwendet werden kann, ist wohlbekannt und muss hier nicht extra erwähnt werden. Doch auch im Garten kann sie wertvolle Hilfe leisten.
Die Brennnessel war bei den Germanen dem Donnergott Donar, bei den Slaven dem Thor geweiht. Diese mächtigen Gottheiten schützten mit Blitz und Donner – und auch mit der Brennnessel – vor den dunklen Mächten, welche den Äckern der Bauern schaden können.
Seit jeher wird sie zur Herstellung von Jauche verwendet, welche die Acker- und Gartenfrüchte schützt und stärkt!
Brennnesseljauche
Was man braucht:
1 Kübel
Brennnessel, wie viele in den Kübel passen
Regenwasser
etwas Steinmehl
Zubereitung:
Brennnessenl im Kübel mit Wasser übergießen und ca 3 Wochen in der Sonne im Garten stehen lassen, bis die Jauche verrottet ist und stinkt. Etwas Steinmehl untermischen, welches das Amoniakgas bindet. Im Verhältnis 1:10 mit dem Gießwasser mischen und damit den Gemüsegarten düngen. Dies besonders bei Starkzehrern wie Tomaten und Kohl.
Pflanzennachbarschaften
In der Mischkultur im Kräutergarten ist die Brennnessel als Nachbarin sehr wertvoll. Sie erhöht bei Kräutern die ätherischen Öle, z.B. bei der Pfefferminze und beim Salbei um 10%, bei Majoran und Baldrian um 20% und bei der Engelwurz gar um 80%.
Bloggerin, Autorin und Kräuterkundige
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