Für die meisten ist die Gartenmelde einfach ein Unkraut. Doch damit tun wir dem engen Verwandten des Spinats, auch des Erdbeer-Spinats und des Grünen Heinrichs, Unrecht, denn seine Blätter schmecken köstlich und stecken außerdem voller nützlicher Nährstoffe.Die Gartenmelde wächst bevorzugt auf Schuttplätzen, an Mauern und an Hecken. Sie sieht zart und unscheinbar aus. Aber der Schein trügt, und zwar gewaltig, denn die Gartenmelde ist keineswegs ein Unkraut.
Die Melde wird auch „Weißer Gänsefuß“ genannt, da ihre zarten Blätter wie mit Mehl bestäubt aussehen. Sie gehört zur formenreichen Gattung der „Gänsefüße“. Seit der jüngeren Steinzeit sind sie Kulturbegleiter. Als Ursprungsgebiet wird der Himalaja vermutet. Von hier aus haben sich diese Pflanzen mit den neolithischen Ackerbauern über die ganze Welt verbreitet.
Sie war als Gemüse bei den alten Griechen und Römern hoch geschätzt und in Deutschland schon im Mittelalter in aller Munde war. Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts galt die Gartenmelde auch hierzulande als feiner und günstiger Vitaminlieferant. Ihr Abstieg in die Vergessenheit begann, als der „echte“ Spinat in Mode kam. Eigentlich unverständlich, denn neben anderen Vorzügen punktet die Gartenmelde auch mit im Vergleich viel zarteren Blättern.
Die Melde ist wie viele andere Wildkräuter wesentlich gesünder als der herkömmliche Spinat. Sie ist reich an Proteinen, Carotin und Vitamin B und Mineralstoffen. Im Vergleich zum Spinat enthält sie dreifach mehr Vitamin C, anderthalbfach mehr Kalium, doppelt soviel Calcium, fast doppelt soviel Magnesium. Wegen ihres Oxalsäuregehaltes sollte die Melde, ähnlich wie Spinat, nicht im Übermaß genossen werden.
Bloggerin, Autorin und Kräuterkundige
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