Die Edelraute ist ein recht geheimnisvolles Pflänzchen. Es lässt sich nicht suchen, denn es will oder will eben nicht gefunden werden. Es zeigt sich derjenigen, die es braucht. Sie gehört wie der Beifuß und der Wermut zur Artemisia-Verwandtschaft. Die Edelraute ist äusserst unscheinbar, sie wächst spärlich in Felsspalten und auf Felsvorsprüngen. Wer sie einmal erkannt hat, findet sie immer wieder.
Gesammelt werden die Blüten. Vorsicht beim Sammeln, dass man nicht die ganze Pflanze ausreisst!
Die Edelraute fördert wie alle ihre Verwandten die Monatsblutung, wenn sie zu schwach kommt oder ausbleibt. Bei Verdacht auf Schwangerschaft bitte nicht verwenden, denn sie wurde früher zur Abtreibung genutzt!!!
Vor allem aber wirkt die Edelraute bei Schmerzen und Krämpfen während der Menstruation. Da hilft 3-mal täglich eine Tasse Tee, oder bei Bedarf ein kleines Edelraute-Schnäpschen (das aber dann nicht 3-mal am Tag!).
Die Edelraute treibt ausserdem den Stoffwechsel an, erhöht die Fruchtbarkeit, wärmt den Magen und fördert die Entgiftung. Es wird ihr die Fähigkeit zugesprochen, müde Glieder wieder zu stärken und Kälte und Feuchtigkeit aus dem Körper zu vertreiben. Für müde Besucher auf unserer Alphütte, die sich erst an die Höhe anpassen müssen, ist ein Edelraute-Schnäpschen wahres Doping, weil es die Sauerstoffaufnahme im Blut erhöht.
Rezept: Edelraute-Schnaps
20 Blüten mit einem Liter Schnaps ansetzen.
14 Tage an einen warmen und dunklen Ort stellen und
alle paar Tage schütteln.
Immer wieder kosten und abfüllen, bevor er zu bitter
wird (– wenn dann noch was übrig ist!).
Bloggerin, Autorin und Kräuterkundige
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