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Isländisches Moos- die Flechte mit dem grossen Wirkungsspektrum

Das isländische Moos (Cetraria islandica) ist eigendlich eine Flechte. Flechten sind sehr interessante Lebensformen. Sie bilden sich nämlich aus einer Partnerschaft zwischen einer Algen und einem Pilz. Der Pilz gibt dabei die Verbindung zur Erde, die Struktur und die Fähigkeit Wasser und Nährstoffe aus dem Boden aufzunehmen und die Alge gibt ihre Fähigkeit zur Photosynthese dazu; Licht in Energie umzuwandeln. Eine Grenzgängerin sozusagen, eine Weltenverbinderin. Fühle ich mich desshalb so sehr verbunden mit ihr? Oder weil sie eine Saturnpflanze ist? Ich, mit meinen doppelten Steinbock, habe eine Affinität zu den saturnischen Kräften. Das isländische Moos kommt schon rein äusserlich sehr „saturnisch“ daher: Spitz, im trockenen Zustand hart, fast schon skelettartig, karg in seiner Ästhetik, die eine bestimmte Würde und Weisheit ausstrahlt. In seiner Kraft zusammenziehend und kräftigend und in seinem Geschmack bitter.

 

So gilt das Isländische Moos als eine Heilpflanze der alten Menschen oder Menschen die siechend; nicht richtig krank aber auch nicht richtig gesund sind. Auch lungenschwache und Kinder die nicht richtig gedeihen wollen, profitieren von der Pflanze.

Zu den Inhaltsstoffen: Vor allem sind es die langketttigen Glucoseverbindungen und die Flechtensäuren die für das breite Einsatzgebiet der besonderen Flechte verantwortlich sind. Die langkettigen Zuckermolekühle, vor allem das Liechnin und Isoliechnan produzieren sehr viele Schleimstoffe. Diese legen sich schützend über die gereizten Schleimhäute und verhüten so weiteren Reize. Sowohl in den Atemwegen, als auch im Magen-Darmtrakt. 

Die verschiedenen Flechtensäuren sind für die hemmende Eigenschaft auf das Bakterienwachstum verantwortlich und für die Anregung des Säfteflusses, was einen tonifizierenden Effekt auf den ganzen Körper hat. So wird diese Flechte seit altersher bei Durchfällen, Magenschleimhautentzündungen, Reizhusten, Keuchhusten und Halsschmerze gegeben. Als Tee, Sirup, Tinkturen, sogar als Suppe in Norwegen und heute als Lutschpastillen.

Weiters soll die Flechte bei Mensch und Tier die Milchproduktion anregen und auch die dafür benötigte Energie geben. Desshalb wurde die Flechte stillenden Müttern gegeben vor allem denen die die Vitalität und Kraft abhanden gekommen ist und desshalb zu wenig Milch hatten

Auch dem Vieh wurde das Isländische Moos unter das Fressen gemischt, wenn es schwach und zu wenig Milch gab.

Eine Frau im Seniorenheim Laas berichtete über den Einsatz von einer Isländisch Moos-Salbe bei Ekzemen, Entzündungen auf der Haut, gereizter Haut und Akne. Ich habe sie noch nicht ausprobiert, aber aufgrund der Inhaltsstoffe kann ich mir das gut vorstellen. Momentan habe ich das Rezept nicht bei der Hand aber ich gebe es euch, wenn sie es erlaubt, in einem anderen Beitrag. Vieleicht habe ich sie dann auch schon gemacht und kann mit eigenen Erfahrungen aufwarten.

Da der Bestand auf unseren Almen stellenweise sehr reduziert ist, ist es besser wenn der Bedarf über die Apotheke gedeckt wird. Man erhält dort eine recht gute Qualität und sorgt damit, dass sich unser Bestand wieder erholen kann. Auch der achtsame Umgang mit unsereren Pflanzenfreunden gehört in die Hand der umsichtigen Kräuterfrau.

 

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