Der Frühling liess heuer besonders in den höheren Gebieten noch etwas auf sich warten. Dennoch machte ich mir bald einmal Gedanken für die neue Kräutergarten-Saison.
Lieblingskräuter zu Hause zu ziehen, im Garten, auf dem Balkon oder notfalls auf der Fensterbank, das ist eine meiner Leidenschaften. Ich bin überzeugt, dass ich meinen Lieben und mir täglich sehr viel Gutes damit tun kann. Heilkräuteranbau ist für mich „Wellness fürs ganze Jahr“.
In meinem Kräutergarten habe ich ein buntes Sortiment an alten Bekannten und auch einige Besonderheiten. Die Auswahl erfolgt nach Vorliebe, mit meinem Geruchsinn, Geschmacksinn, mit dem Auge, oder mit dem Gefühl, dass ich das gut brauchen kann.
Die Kräuter, Knospen und Blüten bereichern die täglichen Speisen meiner Familie, am liebsten erntefrisch. Sobald die Schätze in Hülle und Fülle zu ernten sind, verarbeiten wir die Kräuter, indem wir sie größtenteils fachgerecht trocknen, zu feinen Speisen verarbeiten, in Form von Kräutersalzen haltbar machen, wertvolle Öle für die Körperpflege oder Weiterverarbeitung herstellen, sowie geschmackvolle Essigsorten, Tinkturen oder auch mal ein „Schnapsl“ machen. Mein Sohn Benjamin (10 Jahre) hilft tüchtig mit, meine jugendlichen Töchter sind zurzeit beim Mitgenießen mit dabei.
Eine meiner Lieblings Heilkräuter ist die Kapuzinerkresse.
Ich ziehe ein paar Samen schon vor, um einen kleinen Vorsprung auf denen im Garten zu haben und so bald wie möglich in den Genuss des Krautes zu kommen.
Am stärksten ist ihre Wirkung im rohen, frischen Zustand, in und auf dem Salat, mit Gemüse und auch Fleisch. Ich habe aber heute eine leckere und sehr dekorative Variante für euch:
Rezept Kapuzinekresse-Butter
Zutaten:
- 250 g weiche Butter
- 1 große Hand voll Kapuzinerkresseblüten und ein paar Blätter
- etwas geriebene Zitronenschale (unbehandelte Zitrone)
- ein paar Tropfen Zitronensaft
- etwas Salz und Pfeffer.
Zubereitung:
Die Blüten und Blätter grob hacken,
mit der sehr weichen Butter und den restlichen Zutaten vermengen.
Mit einem Spritzsack auf Klarsichtfolie kleine Portionen oder eine Wurstform spritzen,
und einfrieren.
So hat man eine schmackhafte Kräuterbutter als Brotaufstrich, begleitend zum Gemüse oder aufs Fleisch.
Mein Tipp: zu Pellkartoffeln oder eben als Brotaufstrich.
Erfahrungsheilkunde:
Die Kapuzinerkresse, lat. Trophaeolum gehört zu den Kreuzblütlern.
Sie enthält hauptsächlich wertvolle Senföle, ätherische Öle, Anthocyane, Carotinoide, Oxalsäure, Vitamine – vor allem Vitamin C, Polyphenole und Enzyme.
Diese Kombination wirkt antibakteriell und antiviral. Sie gehört zu den am stärksten wirkenden antibiotischen Heilpflanzen.
Die Inhaltsstoffe können sehr gut in Tinktur oder Essig herausgezogen werden und somit für die Hausapotheke griffbereit gemacht werden.
Dieser Beitrag stammt von unserer Gastbloggerin Maria Theresia Bortoluzzi – eine der Kräuterfrauen, die auch so einige Rezepte für das Buch „Die Kraft der (Südtiroler) Kräuter nutzen“ geliefert hat und sich seit Jahren mit Anbau, Anwendung und Weitergabe rund um das Thema Kräuter beschäftigt. Sie hält am Freitag, den 11. Mai, um 20 Uhr in Terlan im Raiffeisensaal einen Vortrag zum Thema „Einheimische Heilkräuter und Wildpflanzen in die tägliche Küche einbauen.“ Wer da nicht kann: Sie wiederholt den Vortrag am Freitag, 25. Mai, um die gleiche Uhrzeit in Mölten im Vereinssaal. Alle Veranstaltungen von ihr sind in unseren Kräuter-Terminen zu finden.