Serie “Heilende Bäume”
Die Birke ist ein so wunderbar zarter Baum, so anmutig und grazil. Die feinen Äste und die schöne helle Rinde verzaubern uns. Wir kennen die Hängebirke (Betula pendula) und die Moorbirke (Betula pubescens).
Beide gehören zur Familie der Birkengewächse (Betulaceae). Man findet die Birken in ganz Europa, wobei sie das nördliche Klima bevorzugen. Die schnellwachsenden Bäume können bis zu 30 Meter hoch werden und die weiß-schwarze Rinde ist wohl ihr schönstes Erkennungszeichen.
Der Frühling unter den Bäumen
Kein anderer Baum symbolisiert wohl den Frühling schöner als die Birke. Sie steht für Jugend, Leichtigkeit und Anmut. In vielen nördlichen Gebieten gibt es noch heute einige Bräuche rund um die Birke, wo ihre feinen grünen Blätter als Frühlingsbote mit großer Freude erwartet wurden. So stellten junge Männer ihrer Liebsten im Mai ein kleines Birkenbäumchen vors Haus. Es war ein Liebesbeweis und wohl auch schon ein Symbol für einen Heiratsantrag!
Heilwirkung der Birke
Birkenblätter werden sehr gerne als Durchspülungstee für unsere Nieren verwendet. Sie schwemmen Wasseransammlungen und Verunreinigungen förmlich aus dem Körper. Dabei werden Niere und Blase so gut angeregt, dass sie um bis zu 15% mehr Harn ausscheiden, als zuvor getrunken wurde. Auch die Haut dankt uns so eine Reinigung, sie wird dadurch auch reiner und strahlender!
Die Blätter enthalten Flavonoide, Saponine, ätherische Öle, Harze, Gerbstoffe, Bitterstoffe und Mineralien. Innerlich werden sie zur Durchspülung der Harnwege verwendet, bei Nierengrieß und bei Hautleiden. Äußerlich sind sie bei Schuppen und Haarausfall sehr wirksam.
Achtung: Auf Birkenblätter sollte verzichtet werden, wenn es sich um Ödeme handelt, die durch eine eingeschränkte Herztätigkeit hervorgerufen wurden!
Ein feines Öl für unser Bindegewebe
Unser Bindegewebe liebt Massagen, so wird es gut durchblutet und wird feiner und glatter. Der Ölauszug aus der Birke aktiviert zusätzlich den Hautstoffwechsel und festigt das Bindegewebe. Kombiniert mit feinen ätherischen Ölen entsteht ein hautglättendes Massageöl.
Für das Öl benötigt man:
- Junge, frische Birkenblätter (sind noch leicht harzig)
- Mandelöl
- Alkohol zum Desinfizieren
- Baumwoll- oder Leinentuch zum Abdecken
- Auf 100 ml fertiges Birkenöl
- 10 Tropfen ätherisches Zypressenöl
- 5 Tropfen ätherisches Rosmarinöl
- 5 Tropfen ätherisches Zitronenöl
Zubereitung des Öls:
- Die Blätter sammeln und leicht zerkleinern.
- In ein vorher desinfiziertes Glas locker bis zum Rand schichten.
- Mit dem Mandelöl übergießen und darauf achten, dass alle Blätter gut bedeckt sind.
- Zunächst noch nicht fest verschließen, sondern die ersten Tage mit einem Baumwoll- oder Leinentuch abdecken. So kann die Feuchtigkeit in den Blättern noch entweichen.
- Nach etwa 3-4 Tagen das Glas mit dem Deckel verschließen und an einem gleichmäßig warmen, aber nicht vollsonnigen Ort für etwa 2-3 Wochen Ausziehen lassen.
- Anschließend abseihen und mit den ätherischen Ölen vermischen und in eine Flasche füllen.
Anwendung des Öls:
Das Birkenöl am besten zweimal täglich anwenden und gut einmassieren, sodass die Durchblutung angeregt wird. Dabei feuchtet man die Haut vorher noch mit etwas Wasser an und massiert einige Tropfen Öl gut ein. So entsteht eine feine Emulsion von Wasser und Öl, die auch sehr gut in die Haut einzieht und weniger öliger wirkt. Ihr werdet sehen, nach regelmäßiger Anwendung wird die Haut wunderbar zart!
Ich wünsche euch viel Freude beim Ausprobieren,
eure Doris
Unsere Gastbloggerin Doris Kern stammt aus den Salzburger Land und hat sich bereiterklärt, uns auch immer wieder mal einen Beitrag zu schreiben, obwohl sie selbst den Blog Mit Liebe gemacht führt. Wir sind in Kontakt, seid wir über ihr schönes Buch geschrieben haben.Wir freuen uns, sie in unseren Reihen hier bei @kräuterkraft begrüßen zu dürfen!