Was wir schon lange wissen, wird nun auch immer mehr wissenschaftlich anerkannt: Die Universität Bern hat eine umfassende Analyse der vorliegenden Studien zur Wirksamkeit von homöopathischen Mitteln veröffentlicht. Auch Dr. E. S. Rajendran hat homöopathische Arzneien unter dem Elektronenmikroskop untersucht und nanomolekulare Wirkstoffe bis in homöopathische Hochpotenzen nachweisen können.
Um eine gezielte Wirksamkeit zu erreichen ist es ausschlaggebend, das richtige homöopathischen Mittel zu finden und es korrekt anzuwenden. Dazu sollten einige grundlegende Gesetzmäßigkeiten beachtet und die jeweiligen Arzneimittelbilder studiert und berücksichtigt werden.
Dafür ist es notwendig, die Homöopathie in ihren Grundfesten zu verstehen. Daher möchte ich auf das Wirken des Begründers der Homöopathie eingehen, denn nur wenn man versteht wie der deutsche Arzt, medizinische Schriftsteller und Übersetzer C. F, Samuel Hahnemann 1790-1796 die Homöopathie entdeckte, versteht man die Wirkungsweise derselben. Dazu verfasste Hahnemann das ORGANON der Heilkunst, welches in der sechsten Auflage von 1842 aus einem Vorwort Hahnemanns, einer Einleitung und 291 Paragrafen, in denen die Prinzipien des Heilens und der Homöopathie dargestellt werden, besteht.
Das Leben des Begründers der Homöopathie
Samuel Hahnemann (* 1755 in Meißen – † 1843 in Paris) war zeitlebens ein sehr wacher, aber auch sehr unruhiger Geist und sein Leben bietet wirklich alles, was für einen Hollywoodfilm reichen würde, nicht nur wegen seiner 11 Kinder, der insgesamt 22 Umzüge und seiner zweiten Heirat mit der 34-jährigen Französin Mèlanie, mit 79 Jahren. Der Weg vom Sohn eines armen sächsischen Prozellanmalers zum Modearzt in Paris war bestimmt von Niederlagen, Erfolgen, Verehrungen und Anfeindungen. 1779 schloss Hahnemann sein Medizinstudium ab und zeitlebens suchte er nach der vollkommenen Heilkunst.
Als Geburtsstunde der Homöopathie…
…wird das Jahr 1790 erwähnt, als Hahnemann eine Arzneimittellehre des schottischen Arztes William Cullen übersetzte. In diesem Werk las er von der Wirkungsweise der giftigen Chinarinde, der damaligen Hauptarznei bei Wechselfieber. Er besorgte sich diese Chinarinde und „vergiftete“ sich als Gesunder mit dieser Arznei, um zu sehen, wie sie wirkte. In einer Fußnote, der bisher berühmtesten Fußnote in der gesamten Medizingeschichte, hielt Hahnemann seine Erfahrungen fest und beschrieb somit die erste Arzneimittelprüfung. Auf diesen Prüfungsergebnissen, die sich manifestieren, wenn ein Gesunder eine Arznei einnimmt, ist die Homöopathie aufgebaut.
Ähnliches wird mit Ähnlichem geheilt
Hahnemann entdeckte nämlich, dass Substanzen, die im Gesunden eine Krankheit (= Symptome) auslösten, den Kranken mit denselben Symptomen gesunden ließ. Der Leitsatz der Homöopathie lautet demnach: Ähnliches wird mit Ähnlichem geheilt – Simila similibus curentur! In der Homöopathie wählt man also aus allen geprüften Arzneien diejenige aus, deren Symptome in der Arzneimittelprüfung die größte Ähnlichkeit mit den Symptomen des Patienten haben. Am einfachsten kann man sich die Homöopathie als eine Reiz-Reaktions-Therapie vorstellen. Das Besondere dabei ist, dass diese Heilmethode einen ganzheitlichen Ansatz hat und die Benennung einer Krankheit nicht so wichtig ist, wie das Erfassen der gesamten Symptomatik.
Damit waren die ersten beiden und wichtigsten Prinzipien der Homöopathie, die Arzneimittelprüfung und die Ähnlichkeitsregel entdeckt.
Zur Ausformulierung der Homöopathie waren aber noch viele andere Erfahrungen, wie z.B. das schrittweise Verdünnen und Verschütteln, erforderlich. Damit sind wir nun schon bei den verschiedenen Potenzen, die besonders bei der Selbstbehandlung eine große Rolle spielen.
Hahnemann erkannte in der Anwendung der verschiedenen Substanzen, dass diese nach ihrer Verabreichung, bevor sie zu wirken begannen, manchmal heftige Erstreaktionen auslösten. So begann er die Arzneien zu verdünnen und in Folge auch zu verschütteln.
Quellen/Buchempfehlungen:
QuickStart – Homöopathie – Matthias Wischner
Verschiedene Ratgeber von Ravi Roy und Carola Lage Roy
Selbstheilung durch Homöopathie – Ravi Roy
Eine homöopathische Liebesgeschichte – Rima Handley
Judith Bonfanti ist Schülerin von Ravi Roy, dem bekannten indischen Homöopathen, der seit vielen Jahren in Deutschland Ausbildungen anbietet, und wendet seit Jahren die Homöopathie mit Erfahrung an