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🌸Homöopathie wirkt! Teil 2🫧

Das Verdünnen und Verschütteln hat in der Homöopathie einen eigenen Namen: Potenzieren oder auch Dynamisieren!

Im Laufe seiner Arbeit stellte Hahnemann empirisch fest, dass durch die Verdünnung des Wirkstoffs eine höhere und langfristigere Wirksamkeit der eingesetzten Lösungen erzielt wird. Er spricht von einer Dynamisierung der Lösung durch Verdünnung und Verschüttelung (Dilution), bzw. von einer Potenzierung.

Mit Potenzierung ist die gesteigerte Wirksamkeit der angefertigten Lösung gemeint. Die Potenzen haben unterschiedliche Wirkungen. Je höher die Potenz, desto schneller, sicherer, aber auch sanfter ist die Wirkung.

Grundsätzlich gilt:

  • dass Potenzen bis zu D12 oder C12 (Tiefpotenzen) hauptsächlich bei rein körperlichen Symptomen wirken,
  • mittlere (D-C 30) und hohe Potenzen (D-C 200 / D-C 1000) sowohl auf der körperlichen Ebene als auch im seelisch-geistigen Bereich Einfluss nehmen und sehr schnell und tief wirken.

Hahnemann steigerte im Laufe seiner Arbeit schrittweise den Grad der Potenzierung und erzielte damit bessere Behandlungserfolge. Setzte er 1806 noch Potenzen von C15 ein, empfahl er 1829 die C30 Potenz als Standardgabe.

Bei den höheren Q-Potenzierungen werden Globuli mit Wirkstoff in einem Mörser verrieben (Trituration) und anschließend weiter verdünnt. Außerdem werden in der Homöopathie auch teilweise sehr giftige Ausgangsstoffe verwendet, wie z.B. die Tollkirsche, der blaue Eisenhut oder Tiergifte wie das Gift der Honigbiene, der Buschmeisterschlange (Lachesis) usw. Damit diese ohne Gefahr für den Patienten eingesetzt werden können, müssen sie stark verdünnt werden. Dann können solche ursprüngliche giftige Mittel eine große Heilwirkung entfalten, da wie wir ja bereits wissen, die Homöopathie eine Reiz-Reaktions-Therapie ist. Das Verdünnen und Verschütteln, bewirkt also, dass sich die Kräfte der Ausgangstoffe sich stärker entfalten. Hahnemann sprach deshalb von Potenzierung, da das Wort „Verdünnung“ der tatsächlichen Wirkung widerspricht.

 

Welche Potenzen gibt es?

Es gibt die Potenzen D, C, M und LM:

  • D steht für die Potenzierung 1:10
  • C für die Potenzierung 1:100
  • M ist eine Abkürzung für C1000
  • LM oder auch Q für die Potenzierung 1:50 000

Um eine D-Potenz herzustellen, wird ein Tropfen der Ausgangssubstanz mit neun Tropen Alkohol gemischt und verschüttelt. Dies ergibt eine D1 Potenz. So kann das bis zu einer D200, D1000, D10.000 usw. potenziert werden. Bei C-Potenzen wird ein Tropfen der Ausgangssubstanz mit 99 Tropfen Alkohol potenziert. Die Milchzuckerkügelchen, die besonders für Kinder sehr geeignet und auch sehr beliebt sind, werden mit der fertig potenzierten Substanz besprüht, wobei der Alkohol sich verflüchtigt. Diese Globuli sind zum Markenzeichen der Homöopathie geworden.

 

Die Verabreichung

Ob sie eine Dilution oder Globuli einnehmen, hat auf die Wirkung keinen Einfluss. Es ist eher Geschmackssache für welche Zubereitungsform sie sich entscheiden.

Globuli sind für Babys, Kinder, alkoholkranke Menschen und Tiere natürlich geeigneter.

  • Am einfachsten ist es, drei bis fünf Globuli direkt unter die Zunge zu legen.
  • Eine weitere gute Möglichkeit ist es, Globuli oder Tropfen in einem Becher mit etwa 100 ml Wasser aufzulösen und dann den Tag über immer wieder einen Schluck zu nehmen. Vor dem Trinken mit einem Plastik- oder Holzlöffel umrühren. Dabei spart man auch eine erhebliche Menge an Globuli/Tropfen.

 

Arbeitsmittel

Das wichtigste Arbeitsmittel in der Homöopathie sind die Bücher. Ihr solltet detaillierte Arbeit und Bücher lieben, wenn ihr euch mit Homöopathie beschäftigt. Ihr benötigt drei Arten von Büchern:

  1.  Theoretische Grundlagen, welche das Basis Wissen vermitteln,
  2. Arzneimittellehren, in der die einzelnen Mittel mit ihren Symptomen verzeichnet sind und
  3. Ein Repertorium, welches die einzelnen Symptome listet und dazu alle Mittel, die dieses Symptom hervorgerufen oder geheilt haben.

 

Die Anamnese

Die homöopathische Anamnese ist sehr beeindruckend. In keiner anderen Therapieform wird so sehr auf die einzelnen Symptome eines Patienten eingegangen.

Der Homöopath hat am Ende seiner Anamnese folgende Fragen beantwortet bekommen:

  • Welche Beschwerden hat der Patient,
  • was bedrückt ihn, unabhängig von der Krankheit, die er hat.
  • Wo, wann hat er ein Symptom und
  • wodurch, warum und womit verbessert oder verschlechtert sich ein Symptom?

In einer Heilmethode, in der der Mensch so sehr im Mittelpunkt steht wie in der Homöopathie, wird vom Therapeuten gefordert, dass er seinen Patienten respektvoll, einfühlend und hilfsbereit gegenübertritt. Diese zutiefst humanistische Einstellung gehört noch mehr zur Homöopathie wie die Liebe zum Detail und die Liebe zu den Büchern.

 

Quellen/Buchempfehlungen:

  • QuickStart – Homöopathie – Matthias Wischner
  • Verschiedene Ratgeber von Ravi Roy und Carola Lage Roy
  • Selbstheilung durch Homöopathie – Ravi Roy
  • Kent’s Repertorium
  • Boericke – Handbuch der Materia Medica

 

 

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