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Der Rosmarin (Salvia rosmarinus)

Der Rosmarin, Heilpflanze des Jahres 2011, blüht an geschützten Plätzen bereits im Februar. Es scheint, als ob uns diese Pflanze auf sich aufmerksam machen möchte, denn sie belebt unseren Geist und unser Entgiftungsorgan, die Leber!
Wer von euch kennt den Rosmarin nicht?!

Diese Pflanze, die heute auf Lateinisch „Salvia rosmarinus“, aber vorher als „Rosmarinus of cinalis“ bekannt war, kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, wie der Salbei und der Lavendel.

 
Und alle drei gehören zur Familie der Lippenblütler. Was diese gemeinsam haben, ist ihr einzigartiger Duft. Schon die Griechen und Römer verwendeten den Rosmarin für bestimmte Zeremonien.
 
Er wurde z.B. auch verräuchert. Die Pflanze stand als Symbol für die Freundschaft, Hingabe, Erinnerung und Liebe. Sie war ein wichtiger Bestandteil in den Brautsträussen.
 

Inhaltsstoffe

Gesundheitlich wirken hier das reichlich enthaltene ätherische Öl (0,6 bis 1,35 % in der getrockneten Pflanze) und die sekundären Pflanzenstoffe wie Rosmarinsäure, Carnosolsäure, Chlorogensäure, Rosmarinol, Hesperidin, Eucalyptol, u.a. )
 

Gewürzpflanze

Mit diesem beliebten Gewürzkraut unterstützen wir unsere Gesundheit mit dem Löffel.
Mit den herb-würzigen Nadeln dieses Strauchs, mit dem unvergleichlichen Duft und Geschmack, verfeinern wir Grill- und sonstiges Gemüse, Kartoffeln, Fleisch, Fisch, Suppen, Eintöpfe, Kartoffeln, Aufstriche und Soßen, aber auch Getränke.
 

Rosmarin-Wasser

Ich liebe es im Sommer, mein Wasser mit Rosmarin zu aromatisieren.
  • Dabei stecke ich einen oder mehrere frische Zweige kopfüber in eine Karaffe,
  • fülle diese mit gutem Trinkwasser auf und
  • lasse das ganze 1 Stunde abgedeckt ziehen.

Es erfrischt meinen Körper und Geist und hilft auch meiner Leber. Rosmarinwasser macht mich wacher und ich bleibe länger konzentriert bei der Arbeit.

Getrocknet sollte man Rosmarin jedoch ein wenig sparsamer verwenden als den frischen, weil der Geschmack sonst bitter-herb wird.

 

Heilpflanze

Schon die alten Griechen wussten, dass der Rosmarin die Gedächtnisleistung steigert und die heutigen Wissenschaftler bestätigen dies.
Ausserdem stärkt er unsere Stimmung. Er wirkt natürlich aktivierend und stärkend sowohl bei älteren als auch bei jungen Leuten, die Ermüdungszeichen haben und an Erschöpfungszuständen leiden.
Rosmarin fördert die Durchblutung und wirkt krampflösend, bringt den Kreislauf in Schwung und stärkt das Herz und die Verdauung.
 

Rosmarin-Tee

Als Tee genossen wirkt er gegen Blähungen und bei Verdauungsproblemen, bei Müdigkeit und niedrigem Blutdruck, bei Depressionen, Ängsten und Konzentrationsschwächen.
  • Hier verwendet man 1 Teelöffel von getrockneten Rosmarinblättern und
  • übergießt diese mit 150 ml kochendem Wasser und
  • lässt den Tee 10 Minuten ziehen.

Täglich kann man 3 Tassen trinken, wenn man ihn gut verträgt.

 

Rosmarin-Bad

  • Wenn man ein Bad machen will, so werden 100 g Rosmarinblätter
  • mit einem 1 l heißem Wasser übergossen und
  • lässt sie 30 Minuten ziehen.
  • Danach seiht man diesen Aufguss dem heißen Badewasser zu und
  • badet dann etwa 20 Minuten darin.

Es regt unsere Durchblutung an und wirkt desinfizierend bei Wunden und bei Gelenk- und Muskelschmerzen. Es wird auch bei Erschöpfung empfohlen. Deshalb sollte es auch klar sein, dass man nach so einem Bad nicht schlafen gehen kann, denn man ist relativ munter!

 

Anwendungen gibt es noch andere:

  • Aromatherapie z.B. mit ätherischem Öl in der Duftlampe oder im Diffuser,
  • oder Sprühstösse ins Gesicht und ins Dekollete mit dem Pflanzenwasser (Hydrolat) zur Erfrischung
  • oder auf die Kopfhaut zur Stärkung der Haare und gegen Schuppen.
  • Das Gemmomazerat unterstützt unter anderem die Entgiftung der Leber besonders gut.

Forscher stellten bei einer Studie fest, dass umso höher der Eucalyptol-Wert, welcher im Rosmarin reichlich vorhanden ist, in unserem Blut ist, umso besser war die Gedächtnisleistung. Dieser Stoff gelangt wohl über die Nasen- und Lungenschleimhaut in die Blutbahn und von dort über die Blut-Hirn-Schranke ins Gehirn.

Es kann gut sein, dass der Rosmarin sogar das Risiko für Alzheimer und Demenz verringern kann. Hier findet ihr die Quelle für diese Forschung zum Nachlesen).

Wen es interessiert: Es gibt weitere zahlreiche Forschungen über den Rosmarin, auf die ich jedoch hier nicht näher eingehen möchte.

 

Gegenanzeigen

In der Schwangerschaft und Stillzeit wird die Verwendung von Rosmarinöl (ätherisches Öl), vor allem in Form von Aromatherapie oder im Bad abgeraten, da eine hohe Dosis Rosmarinöl eventuell abtreibend wirken könnte und dieses auch in die Muttermilch übergehen kann. Als Gewürzpflanze in der Küche kann Rosmarin auf alle Fälle verwendet werden, da hier der Gehalt an Rosmarinöl nur gering ist.

Ausserdem hört man auch oft, dass Rosmarin bei hohem Blutdruck nicht verwendet werden soll, da er ja den Blutdruck steigen lässt. In mehreren Studien wurde auch bestätigt dass der Blutdruck bei gesunden Menschen und jenen mit niedrigem Blutdruck kurzfristig ansteigt, nachdem sie mit ätherischem Rosmarinöl massiert worden sind oder eine Inhalation mit diesem genossen hatten. Leider wurden bei diesen Studien keine Patienten mit Bluthochdruck mit einbezogen.

Menschen mit hohem Blutdruck müssen aber nicht auf Rosmarin verzichten, sie sollten einfach nicht täglich Tee trinken oder Rosmarinbäder oder Inhalationen machen. Als Gewürz dürfen sie es natürlich genießen und auch das Pflanzenwasser kann von ihnen ohne Bedenken verwendet werden, denn es ist sanft.

 

Ich wünsche euch viel Freude beim Experimentieren mit dem Rosmarin.

Eure Alexia

Dieser Beitrag ist Teil der WIR NOI NEWS Serie: Kräuter begleiten dich das ganze Jahr Teil 9. Alle Fotos stammen von Alexia Zöggeler

 

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