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âšĄđŸ« ATROPA BELLADONNA – DIE SCHWARZE TOLLKIRSCHE đŸ«âšĄ

Der volkstĂŒmlich auch Waldnachtschatten genannte Strauch ist eine giftige Pflanzenart mit meist schwarzen, kirschenĂ€hnlichen BeerenfrĂŒchten aus der Familie der NachtschattengewĂ€chse. Der Gattungsname Atropa entspringt der griechischen Mythologie: Die Göttin ATROPOS gehört zu den drei Schicksalsgöttinnen und sie ist diejenige, die den Lebensfaden durchschneidet.

Der Name BELLADONNA fĂŒr „Schöne Frau“ kommt daher, dass der Saft eine pupillenvergrĂ¶ĂŸernde Wirkung besitzt, ein im Mittelalter geschĂ€tztes Attribut der Schönheit, und deshalb von Frauen in die Augen getrĂ€ufelt wurde. Die Schwarze Tollkirsche gilt als alte Zauberpflanze mit der FĂ€higkeit, ErregungszustĂ€nde auszulösen und ist seit dem Mittelalter als Heilpflanze bekannt. Es wird angenommen, dass bei Erwachsenen 10 bis 12 Beeren, bei Kindern schon 3 bis 4 Beeren, zu einer Vergiftung fĂŒhren, die unbehandelt tödlich sein kann.

Die Anwendungsgebiete von Belladonna Globuli entsprechen – wie in der Homöopathie ĂŒblich – den Symptomen, die bei Einnahme der giftigen Pflanze, vor allem der Beeren, hervorgerufen werden.

Die Vergiftungserscheinungen mit Belladonna sind Unruhe und allgemeine Erregung, starke Euphorie und Halluzinationen mit Bewegungsdrang wie Tanzlust: Ein Zustand, der auch mit dem Wort «Tollheit» (Tollwut) umschrieben werden kann. Übelkeit und Erbrechen, die Pupillen erweitern sich so stark, dass die Iris nur noch als schmaler Rand erscheint. Die Folgen dieser Erweiterung sind Lichtempfindlichkeit, Doppeltsehen und Neblig Sehen bis zur völligen Blindheit. Der Puls wird beschleunigt, feuerrote Flecken treten im Gesicht und auf dem Körper auf, das Schlucken ist behindert (ZusammenschnĂŒrungsgefĂŒhl). Ein wahrhaft «toller» Zustand zeigt sich auch auf der psychischen Ebene: Große Unruhe mit Bewegungsdrang, ZĂ€hneknirschen, stĂ€ndiges Sprechen, Schreien, Lachen, Pfeifen. Die Vergifteten werden wild, sie schlagen um sich, beißen, reißen sich an den Haaren und mĂŒssen gewaltsam ruhig gehalten werden, um sich und anderen keinen Schaden zuzufĂŒgen.

Wobei hilft Belladonna?

Somit hilft Belladonna bei vielen akuten EntzĂŒndungszustĂ€nden und KrĂ€mpfen. «Belladonna-ZustĂ€nde» treten wie ein Blitz aus heiterem Himmel auf. Die Betroffenen werden von einer Minute auf die andere heftig krank und benehmen sich, als ob sie verhext wĂ€ren. Das Fieber steigt beispielsweise so schnell an, dass FieberkrĂ€mpfe entstehen können oder die Patienten in einen irren Zustand geraten: sie sehen entsetzliche Gesichter oder wilde Tiere (schwarze Wölfe wie im MĂ€rchen vom RotkĂ€ppchen) und schlagen deshalb wild um sich oder fĂŒhren sich selbst wie ein wildes Tier auf. Solch heftige ZustĂ€nde bleiben uns nicht verborgen, so dass das Heilmittel (auch von Laien) gut erkannt werden kann.

Wie eine Belladonna-Vergiftung verlĂ€uft auch eine Belladonna-Erkrankung. Wenn sich im Organismus plötzlich ein «Feuer» entzĂŒndet (EntzĂŒndung), sich Hitze staut (Blutansammlung) und es im wahrsten Sinne des Wortes brennt, ist Belladonna das Mittel der Wahl. Dr. Samuel Hahnemann verabreichte beispielsweise bei Scharlach-Epidemien Belladonna (sogar prophylaktisch!). Warum? Weil eine Scharlach-Erkrankung oftmals ein typisches Belladonna-Krankheitsbild hervorbringt: plötzlicher, heftiger Krankheitseintritt, Unruhe, hohes Fieber, gestaute Hitze, Kopfschmerzen («Mein Kopf brennt!»), scharlachrotes Gesicht, Himbeerzunge, feuerroter Rachen, Trockenheit der SchleimhĂ€ute, Schluckbeschwerden (der Hals ist wie zusammengeschnĂŒrt).

Wie wir bereits wissen, ist der Name der Krankheit bei der Mittelwahl nicht von Bedeutung. Bei plötzlichem hohem Fieber mit heißem, rotem Kopf, kalten HĂ€nden und FĂŒssen, brennender Hitze, dampfendem Schweiß und pulsierenden Kopfschmerzen bringt Belladonna den Fall rasch in Ordnung. Mit dem Bild einer «dampfenden Tomate» kann man sich den Kopf von â€čBelladonna-Patientenâ€ș gut einprĂ€gen. Ein roter Kopf kann uns auch bei PeriodenkrĂ€mpfen, Koliken, SĂ€uglingskrĂ€mpfen an Belladonna denken lassen. Wenn die KrĂ€mpfe plötzlich und heftig auftreten, periodisch kommen und gehen und sich die Betroffenen eher rĂŒckwĂ€rts beugen, ist die Verordnung gut abgesichert.

Ein «Belladonna-Zustand» kann auch durch das «Feuer» der Sonne ausgelöst oder verstĂ€rkt werden. Treten nach einem sonnigen Tag am Wasser oder im Schnee (ohne Kopfbedeckung!), Unruhe, Hitze im Kopf, klopfende Kopfschmerzen auf, hilft Belladonna prompt und erspart dem Leichtsinnigen eine schlaflose Nacht. Der Kopf reagiert aber nicht nur auf Sonnenbestrahlung, sondern auch auf Zugluft sehr empfindlich. So ist es möglich, dass sich â€čBelladonna-Menschenâ€ș sogar durch Haarwaschen oder Haarschneiden erkĂ€lten.

Belladonna ist ein wichtiges Heilmittel bei MigrĂ€ne. Auch hier treten die typischen Symptome wie klopfende Schmerzen, vor allem auf der rechten Seite, rotes Gesicht, Licht- und GerĂ€uschempfindlichkeit, schlimmer durch ErschĂŒtterung auf.

Belladonna kann auch bei chronischen Krankheiten hilfreich sein. In diesem Bereich erkennen wir das Heilmittel durch die Heftigkeit des Geschehens. Als Konstitutionsmittel ist sie fĂŒr im gesunden Zustand vitale und eher robuste Menschen geeignet, welche aber im Krankheitsfall sowie bei Stress wĂŒtend, erregt und unruhig werden.

 

Belladonna wirkt bevorzugt auf:

Parasympathikus, Zentralnervensystem, periphere Nerven, Schleim- und HirnhĂ€ute, Augen, obere Luftwege, Magen-Darmkanal, DrĂŒsen, Haut. Belladonna passt besonders gut zu krĂ€ftigen, vollblĂŒtigen Menschen, intelligenten, sensiblen Kindern.

Hauptindikationen:

Alle Beschwerden treten plötzlich und periodisch auf (kommen und gehen)!

  • FieberzustĂ€nde
  • Angina
  • Scharlach
  • Abszesse
  • Wundrose
  • PeriodenkrĂ€mpfe
  • KrĂ€mpfe, Koliken der glatten Muskulatur
  • Kopfschmerzen
  • Krampfhusten
  • Asthma
  • Sonnenstich
  • AugenentzĂŒndungen, trockene Augen
  • Glaukom (grĂŒner Star)
  • Zahnen bei Babys

Symptome:

Große Unruhe, Erregung,
AggressivitĂ€t (beißt und spuckt).
Hellwach, geschwÀtzig / schlÀgt mit dem Kopf gegen die Wand.
Plötzliches, heftiges Fieber.
Klopfende Halsschlagader,
heißes Gesicht mit kalten HĂ€nden und FĂŒssen / GlĂ€nzende, starrende und trockene Augen.
Überempfindlich auf Licht, GerĂ€usche, ErschĂŒtterung.
HitzegefĂŒhl, Pulsieren, Stechen in den Augen /
Blutandrang zum Kopf (hochroter Kopf) mit Halluzinationen (sieht alles vergrĂ¶ĂŸert, sieht wilde Tiere, „böse Gesichter“) /
Durst, Angst zu trinken, da Hals wie zusammengeschnĂŒrt /
Biegt sich in den RĂŒcken (bei KrĂ€mpfen) /
Hellrote, mit dunkeln Klumpen vermischte, heiße Periodenblutung.
Folgen von ĂŒbermĂ€ĂŸiger Sonneneinstrahlung, heftiger ErschĂŒtterung.

ModalitÀten:

Schlimmer durch kalte Winde, Haare waschen, schneiden, ErschĂŒtterung, BerĂŒhrung, Licht, LĂ€rm, direkte Sonnenhitze. Abends und nachts, sich hinlegen. Besser durch Ausstrecken und RĂŒckwĂ€rtsbeugen des Rumpfes (Kolik-Schmerzen).

Quellen:

SIMILASAN SWISS

 

Dieser Beitrag ist der 8. Teil der 🌾WIR NOI NEWS Serie HOMÖOPATHIE – Homöopathie wirkt!đŸ«§

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